Historie
1976 begann die Mutter eines leicht behinderten Kindes mit weiteren Kindern in kleinen Gruppen ein motorisches Übungsprogramm durchzuführen. Es handelte sich um Kinder mit leichten cerebralen Bewegungsstörungen und reaktiven Verhaltensauffälligkeiten. Die ärztliche Betreuung lag in den Händen von Herrn Dr. Kroll.
Die Störung nannte sich damals „Minimale Cerebrale Dysfunktion“ oder MCD. Nach neuerem Wissen gilt es als gesichert, dass sich unter diesen Kindern eine große Zahl aufmerksamkeits- gestörter Kinder mit motorischen Unsicherheiten befand. Heute wird diese Auffälligkeit als AD(H)S oder Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivität-Störung bezeichnet und man weiß, dass es diese Störung mit und ohne Hyperaktivität gibt.
Die Förderung der Kinder in kleinen Gruppen (5-7 Kinder) mit zwei Therapeuten und an zwei Tagen in der Woche in sehr strukturierten Unterrichtseinheiten wirkte sich sehr hilfreich aus. Die Zusammenarbeit mit dem Sportinstitut der Universität Mainz mit dem Einsatz weitergebildeter Studenten als Gruppenleiter erwies sich als segensreich für die Entwicklung der betroffenen Kinder.
Eltern dieser betreuten MCD-Kinder konnten trotz erheblicher organisatorischer Probleme 1984 den Verein „MCD-Förderkreis für bewegungsauffällige Kinder – Psychomotorik e.V.“ gründen, der aber aus wirtschaftlichen und personellen Gründen im Sommer 2001 wieder aufgelöst werden musste.
Einige Jahre zuvor war ein Gesprächskreis „Zappelphilipp“ ins Leben gerufen worden, der Informationen und Austausch von Erfahrungen für Eltern von ADHS betroffenen Kindern anbot. Eine Einstiegsveranstaltung im Vortragssaal des Mainzer Rathauses mit Vortrag und anschließender Diskussionsrunde mit Herrn Prof. Trott, Kinder- und Jugendpsychiater und ADHS-Fachmann, mit ca. 150 interessierten Teilnehmern zeigte den Bedarf an mehr Information.
Parallel dazu führte die Kinder- und Jugendpsychiaterin Frau Dr. Helga Simchen eine gut besuchte Vortragsreihe mit anschließenden Gruppengesprächen durch, beide Initiativen konnten schrittweise zusammengeführt werden.
Das Angebot der Gesprächskreise wurde erweitert, u.a. auch erstmals an selbst betroffene Erwachsene gerichtet. Neben diesen Gesprächskreisen, die sich an verschiedenen Orten in Mainz trafen, wurde eine intensive Telefonberatung angeboten, weitere Vorträge zeichneten daneben die Arbeit der Selbsthilfegruppe aus.
2001 wurden diese Aktivitäten in Vorbereitung der Vereinsgründung unter dem Namen „Selbsthilfegruppe für aufmerksamkeitsgestörte Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit und ohne Hyperaktivität“,
mit dem man allen Formen der ADHS gerecht werden wollte, zusammengefasst.
Die Vereinsgründung wurde mit dem Eintrag beim Amtsgericht Mainz am 14.08.2001 abgeschlossen.
Zur Vereinfachung der Öffentlichkeitsarbeit trägt der Verein den Namen ADS-Mainz e.V.
Frau Dr. Helga Simchen gehörte neben Herrn Dr. Siegfried Kroll zu den Gründungsmitgliedern des ADS Mainz e.V. im Jahr 2001.
Die Gesprächskreise (für Eltern und für erwachsene Betroffene) finden inzwischen in Mainz-Finthen statt. Telefonberatung, regelmäßige Vortrags- veranstaltungen und ein Seminarwochenende jeweils im Herbst gehören weiterhin zu den Aktivitäten des Vereins.
Der Sitz der Geschäftsstelle ist in 55126 Mainz-Finthen, Wilhelm-Busch-Str. 20.